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Werte
verteidigen |
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Zivilcourage lernen und üben? |
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Bürger-Text |
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Stand 1.9.2001 (1980) |
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1.
Schulen für Zivilcourage: Von den Erfahrungen anderer lernen
2.
Ausbildungskonzepte und Ausbildungsstätten: Überlebenskriterien
Begriffe: Anklicken der im Haupttext
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Von den
Erfahrungen anderer lernen |
Wie kann die Bevölkerung sich wehren gegen Bedrohungen des Rechtsstaats? ... |
Immer wieder kommt es vor,
daß in einem Staat ein >Usurpator von innen
oder von außen die Macht an sich reißt und Freiheiten außer Kraft setzt, die
die Bevölkerung bisher genossen hatte. Es kommt auch vor, daß Freiheiten
schleichend außer Kraft gesetzt werden, daß die Gewaltenteilung unter der
Oberfläche vermodert, daß sich ein ursprünglich demokratisches >System
schrittchenweise zum Polizeistaat ohne Gewaltenteilung umwandelt -
wie es sich in Bundesländern andeutet, wo eine Partei - "die"
Partei - jahrzehntelang die absolute Mehrheit besitzt. Wann hätte ein solcher
Usurpator, wann der Polizeistaat weniger Chancen? |
... durch Ausbildung in zivilem Widerstand ... |
Man könnte antworten: Wenn
die Bevölkerung es gelernt hätte, die Werte ihrer Verfassung, insbesondere ihre
Freiheiten wirksam zu verteidigen. Wo könnte die Bevölkerung so etwas
lernen? - Man könnte vermuten: im Alltag. Jeden Tag, am Arbeitsplatz, in der
Familie, müßte gelernt und vor allem geübt werden, die eigenen Werte zu
verteidigen. Man könnte aber auch vermuten, daß sich doch nicht alles, was
nötig ist, um einem Usurpator zu widerstehen, im Alltag lernen läßt - zu
selten und wenig alltäglich sind die Situationen, die einem Usurpator die
Türen öffnen, zu weit entfernt sind die Erfahrungen, die andere mit der
Bewältigung solcher Situationen gemacht haben und von denen man lernen
könnte, ohne die Erfahrungen selbst schon gemacht zu haben: "Der
Weise lernt von den Erfahrungen anderer; der Tor will alle Erfahrungen
selber machen". Wenn aber der Alltag nicht vollständig hinreicht,
um das Notwendige zu lernen, wo könnte man es denn lernen? - Man könnte
vermuten: in einer Schule. |
... an Schulen, Volkshochschulen, Trainingszentren. |
Ein Fach
"Zivilcourage", "ziviler Ungehorsam" oder ">soziale Verteidigung"
an den Schulen? Kurse an der Volkshochschule oder an Privatschulen? Das gibt
es alles schon in irgendeiner Form. Es gibt das Schulfach "Gemeinschaftskunde";
es gibt Ausbildungs- und Trainingszentren für gewaltfreie Aktion und ähnliches.
Da und dort gibt es Beachtliches, sicher auch im Verborgenen kleine Gruppen,
die Erstaunliches erreicht haben. Und doch scheint die Ausbildung in
Zivilcourage, zivilem Ungehorsam, sozialer Verteidigung, systematischem
Nicht-mitspielen noch wenig entwickelt, scheinen auch die dazugehörigen
Ausbildungsstätten noch nicht in dem Umfang und so selbstverständlich im
öffentlichen Bewußtsein verankert zu sein, wie es eigentlich von der
Bedeutung des Lerninhaltes her zu erwarten wäre. Was wäre denkbar, um
diesen Bereich zu fördern? |
Überlebenskriterien für Ausbildungsstätten: Konzentration, Universalität, Selbstbezug |
Wie alle >lebenden >Systeme
müßten auch solche Ausbildungskonzepte und Ausbildungsstätten in ihrer
jeweiligen >Umwelt überleben. Was wären die entscheidenden Kriterien
hierfür? Es müßten im Prinzip ähnliche
Kriterien sein, wie sie für das Überleben von Lebewesen in >Ökosystemen
von Bedeutung sind. Ich möchte vermuten, daß zumindest langfristig drei wesentliche
Kriterien in Frage kommen: Konzentration, Universalität und Selbstbezug. |
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2. Ausbildungskonzepte und
Ausbildungsstätten: Überlebenskriterien |
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Konzentration ... |
Konzentration ist die
Bündelung von >Energieströmen; sie erhöht den
Wirkungsgrad des Energieeinsatzes: Eine Axt konzentriert die Wucht des
Schlages auf die Schneide; ein Brennglas konzentriert die Wärme der Sonne
auf einen Punkt und entzündet so das Papier. Wie in diesem zweiten Beispiel
wird ohne eine solche Konzentration oft nicht nur ein schlechterer, sondern
gar kein Erfolg erzielt. Konzentration auf eine spezifische Aufgabe
begründet eine >ökologische Nische und
vermindert die >Konkurrenz. Der Wert von Konzentration
ist im Alltag geläufig, in vielen Redensarten verankert. Was könnte aber
Konzentration bei einer Ausbildungsstätte für Zivilcourage bedeuten? Es
könnte bedeuten: Konzentration auf den Widerstand gegenüber den Erpressungsmitteln
eines Usurpators. |
... auf den entscheidenden Punkt - den Tod |
Das letzte Erpressungsmittel
eines Usurpators und seines Machtapparates ist der Tod. Folglich
müßte man an einer Ausbildungsstätte für Zivilcourage und soziale
Verteidigung im Grunde "sterben lernen". Die Grenzen des
eigenen Lebens in Blick und Erlebnis zu bekommen, müßte einem helfen, inneren
Abstand zum Leben zu gewinnen, und das müßte man üben können, auch wenn man
Sterben selbst nicht üben kann. Sterben lernen, das sei der Kern von Satyagraha,
seiner Lehre von "Wahrheit in Güte", meinte Gandhi. |
Sterben lernen |
Wie könnte man "sterben
lernen"? - Hierzu liegt sicherlich ein Erfahrungsschatz in den
Übungsanweisungen der Religionen vor - auch Gandhi schöpfte aus diesem Schatz.
Sich von Besitz trennen - also etwas verschenken, was mit harter Arbeit
erworben wurde und was einem zumindest früher wichtig war - das könnte etwa
eine Übung sein zur Annäherung an das "Sterben lernen". Aus der
Konzentration auf das Wesentliche der sozialen Verteidigung und der
Zivilcourage würde also eine gewisse asketische Linie folgen. Wer viele
Wünsche hat, ist erpreßbarer als einer, der wenig Wünsche hat. |
Folter widerstehen lernen |
Das vorletzte Erpressungsmittel
eines Usurpators ist die Folter. In den meisten Ländern der Erde wird
gefoltert; vor wenigen Jahrzehnten auch in Deutschland. Wenn zur Zeit in
Deutschland praktisch nur Kinder gefoltert werden, weil ihre Folterer
gleichzeitig ihre Menschenrechts-Stellvertreter sind, so bedeutet das
nicht, daß nicht ein neuer Usurpator in diesem Land die Folter auch
gegenüber Erwachsenen anwenden könnte, um die Bevölkerung dahin zu
bringen, wo er sie haben möchte. An der Fähigkeit der Bevölkerung, sich auch
durch Folter nicht zu Entscheidungen pressen zu lassen, die den eigenen
Grundwerten widersprechen, müßte sich messen lassen, wie weit sie diesen
Grundwerten tatsächlich verwachsen ist. Eine Übung im Widerstand gegen
die Folter müßte umgekehrt offenbaren, was die wirklichen Grundwerte der
Bevölkerung sind. Kaum einer hat gelernt,
Folter zu widerstehen. Deshalb müßte diese Fähigkeit zentraler Lehr- und
Lerninhalt an einer Ausbildungsstätte für Zivilcourage sein. Wer sich mit
Folter und Todesdrohung vertraut gemacht hat, müßte auch anderen, milderen
Anfechtungen besser widerstehen können - umgekehrt aber nur bedingt. |
alte Traditionen aufgreifen ... |
Wenn die Fähigkeit, Folter zu
widerstehen, geübt werden kann, dann müßte an Traditionen angeknüpft werden
können, die es in anderen Kulturen gegeben hat und noch zum Teil gibt,
nämlich die Übung, freiwillig Schmerzen bis hin zur Folter auf sich zu
nehmen - etwa als Bestandteil von Initiationsriten. Solche Traditionen
könnten vielleicht vor allem bei kriegerischen Völkern gefunden werden,
auch wenn sie vom Lauf der Geschichte gezwungen wurden, relativ friedlich
zu leben. Opfermut, Tapferkeit, Todesverachtung - das kennen wir doch schon,
wird mancher sagen - hieß es nicht vor einiger Zeit "hart wie Kruppstahl..."?
Sind nicht von so etwas auch die Neonazis fasziniert? - Ja. Ich glaube, daß
in Ausbildungskonzepte für Zivilcourage Spurenelemente des >Faschismus
(im allgemeinen Sinn) mit einbezogen werden müßten. Wenn sich Zivilcourage
und soziale Verteidigung ausschließlich gegen Neofaschismus und ähnliche
geistige Strömungen richten würden, müßten sie selbst dazu beitragen, einen
Herd der Unzufriedenheit zu züchten, einen Nährboden für neue Gewalt, für
neue Usurpatoren. Deshalb müßten junge Neofaschisten sagen können: "Das
geht ja noch über das hinaus, was wir bisher betrieben haben; da könnten wir
uns einbringen!" |
... jedoch im Geiste der Gewaltfreiheit |
Was wäre aber der Unterschied
zum historischen Faschismus? - der Unterschied zwischen dem Opfern und
dem Sich-opfern, also die eindeutige Gewaltfreiheit. Umgekehrt müßten sich Schulen für soziale
Verteidigung, die diesen Grundsatz verwässern, als zumindest potentiell
faschistisch einstufen lassen. |
Pluralismus und Kontrollen als Vorbeugung gegen
Entgleisungen |
Folter widerstehen lernen -
vielleicht in langem, langsam gesteigertem, sportähnlichem Training - das müßte doch >Sadisten und >Masochisten
auf den Plan rufen. Richtig. Eine sadomasochistische Komponente ist wahrscheinlich
ebenfalls ein notwendiges Spurenelement eines Ausbildungskonzeptes für
Zivilcourage. Aber eine solche Komponente müßte auf strikter Einvernehmlichkeit
beruhen; strengste Kontrollen müßten eingebaut werden, damit so etwas nicht
entgleist - zunächst wohl vor allem die Freiheit der Wahl auf einem Markt
für solche Schulen. |
Eros ... |
Vor wem möchte man sich
tapfer zeigen? - Vor denen, die man liebt. Das heißt, eine solches Ausbildungskonzept
müßte eine erotische Komponente besitzen. Diese könnte Menschen
verschiedenen Geschlechts, verschiedenen Alters und verschiedener
sozialer Herkunft vereinen. Das Ganze könnte etwas an das alte Sparta erinnern,
dürfte jedoch nicht als staatlicher Zwang organisiert sein, sondern als freiwillige Übung, so
freiwillig wie die Kurse an der Volkshochschule - oder selbst als solcher
Kurs. |
... und Ernst |
Allerdings: Lernen, Schmerz
zu widerstehen - das könnte verstanden werden als Verhöhnung der Leute,
die tatsächlich zu jeder Stunde, jeder Minute im Keller der Welt gefoltert
werden. Das heißt, die Übung, Folter zu ertragen, müßte in einem Ernst
betrieben werden, der sie nicht als Verhöhnung, sondern als Geste der Verbundenheit
diesen Leuten gegenüber erscheinen läßt. |
Hunger und Kälte widerstehen lernen |
Hunger und Kälte sind die nächsten Erpressungsmittel
eines Usurpators - der Entzug von Nahrungsenergie und von technischen >Ressourcen.
Schließlich hat das Volk der Dichter und Denker selbst vor wenigen
Jahrzehnten Hunderttausende Bürger einer Weltstadt - Leningrad - durch Blockade
verhungern und erfrieren lassen ... Im Rahmen eines Ausbildungskonzeptes
für Zivilcourage müßte man unter anderem lernen, Heizung durch Isolierung
und andere Techniken zu ersetzen, den Entzug technischer Energie zu ertragen.
Man müßte lernen, länger zu fasten, lernen, mit weniger auszukommen -
Askese. Es ist oft die Angst vor Hunger und Kälte, die eine Bevölkerung vor
Hegemonialmächten kriechen läßt, weil wirtschaftliche Druckmittel im Extremfall
hungern und frieren lassen könnten. Keine Regierung wagt, ihrer Bevölkerung
das zuzutrauen - und kuscht stellvertretend schon vorher. |
2.2. Universalität |
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Universalität: Bedrohung aus dem Irgendwas |
Universalität scheint das
Gegenteil von Konzentration zu sein: Liegt darin nicht die Gefahr der
Verzettelung? - Der Widerspruch müßte sich auflösen, wenn man betrachtet,
was passieren würde, wenn ein Usurpator die Macht, etwa in Deutschland übernehmen
wollte. Immer wäre es nur ein einziger Punkt, der den gravierendsten Druck
ausüben würde; aber dieser Punkt könnte auf verschiedensten Gebieten des
Lebens liegen - überall könnten sich Ansatzpunkte ergeben, an die man
vorher gar nicht dachte. Der >Nationalsozialismus zeigt,
wie vielseitig, anpassungsfähig, schöpferisch und durchdringend eine unmenschliche
Diktatur sein kann und wie vielseitig, anpassungsfähig, schöpferisch und
durchdringend der Widerstand dagegen sein müßte. Und so müßten gegen einen
möglichen Usurpator alle Lebensbereiche, eigentlich die ganze Kultur
gehärtet und mit Widerstandsfähigkeit durchsetzt werden - ähnlich wie der
ganze menschliche Körper mit Immunität gegen die Invasion von Krankheiten. Das heißt, auch das Training
in sozialer Verteidigung müßte verbunden werden mit allen Lebensbereichen.
Hunger und Kälte widerstehen lernen - das müßte zu einem in gewisser
Weise asketischen Lebensstil führen. Mit weniger Ernährung, Trinkwasser,
Kleidung, Wohnung auskommen, dazu Hunger, Kälte, Schmerzen und Todesdrohung
widerstehen lernen, das müßte so universell sein wie der Tod. Alle Menschen sind vor dem
Gesetz gleich. Universalität müßte auch bedeuten, daß die Ausbildung in sozialer
Verteidigung für jedermann offen sein müßte - insbesondere für alle
Altersstufen, Geschlechter, soziale Gruppen. |
2.3. Selbstbezug |
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Selbstbezug: Ordnung höherer Stufe ... |
Selbstbezügliche Systeme tragen
ein Modell ihrer selbst in sich und treten mit diesem Modell in Beziehung.
Im Lauf der >Evolution entfaltet
sich Selbstbezüglichkeit, weil sie den Systemen, die sie tragen, Überlebensvorteile
bietet: Versuch und Irrtum können energiesparend ins Modell verlegt werden. |
... schafft Glaubwürdigkeit |
Wenn es ein >ethisches System
gibt, dem ein Ausbildungskonzept für Zivilcourage angehört, dann müßte
dieses ethische System auch auf das Ausbildungskonzept selbst angewendet
werden können - das Konzept müßte ein Modell des gesamten ethischen Systems
sein. Es müßte deshalb Gewaltfreiheit und Freiheitswillen verkörpern und
in seinen inneren Beziehungen praktizieren. |
Gewaltfreiheit auch zwischen Ideen ... |
Was an einer Ausbildungsstätte
für Zivilcourage für den Umgang zwischen Menschen und zwischen Nationen
gefordert wird, müßte auch für den Umgang ihrer eigenen Ideen mit anderen
Ideen gefordert werden. Das heißt: Friedensideen müßten koexistenzfähig
sein mit anderen Ideen, die nicht entsprechend symmetrische Koexistenzfähigkeit
zeigen. Friedensideen müßten die Koexistenz mit ihren kriegerischen Gegenideen
suchen, statt sie ausrotten zu wollen. Auch dazu könnte eine Ausbildungsstätte
für Zivilcourage beitragen. Die Bundeswehr zum Beispiel
"zerschlagen" zu wollen wäre ein Widerspruch zur Idee der friedlichen
Koexistenz. Über kurz oder lang könnte die Bundeswehr mit ihren ethischen
und ästhetischen Werten zur Konzeption von sozialer Verteidigung und zum
Training von Zivilcourage beitragen - auch wenn sie im Moment davon noch
nichts wissen will. |
... hart am Selbst- widerspruch |
Hart an der Grenze zum
Selbstwiderspruch müßte Ernst gemacht werden damit, zwischen Ideen und ihren
Trägern Frieden zu stiften. |
3. Schlußbemerkung |
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Gewaltlosigkeit findet wie alles ihre Grenzen |
Jede Ausbildung in sozialer
Verteidigung und Zivilcourage hätte ihre Grenzen: Wenn die Bevölkerungen
vieler Völker ihre Werte gewaltfrei durch Zivilcourage verteidigen, wird
zweifellos auch menschliche oder maschinelle Skrupellosigkeit und Grausamkeit
auf höhere Stufen steigen und alles bisherige an Opfermut, Tapferkeit und
Todesverachtung zunichtemachen - etwa dadurch, daß sie bereit ist,
Menschen millionenweise auf Entfernung von Maschinen, Chemikalien oder
Krankheitskeimen umbringen zu lassen. Daß der Schritt auf die nächsthöhere
Stufe der Grausamkeit und Menschenverachtung möglich und schließlich sogar
wahrscheinlich ist, dafür ist es nur nötig, einen Blick in die deutsche
Geschichte von vor ein paar Jahrzehnten zu werfen und die Faszination zur
Kenntnis zu nehmen, die gerade diese Geschichte noch heute da und dort, insbesondere
bei der Jugend auslöst. Es wäre also nicht angebracht, in einem Ausbildungskonzept
für Zivilcourage und soziale Verteidigung die Hoffnung auf Abschaffung des
Krieges oder Sieg des Guten zu nähren. Auch wenn jeder Erfolg von der
nächsten amoralisch-technischen Entwicklung zunichtegemacht werden
dürfte, könnte das Ganze als Geste seinen Wert in sich selber tragen. |
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Begriffe - wie sie hier verwendet werden: |
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Energie = Fähigkeit eines dynamischen
Systems, Arbeit zu leisten. Einer der Grundbegriffe der Physik Ethik = Lehre vom Guten Evolution = Entwicklung, insbesondere
Entwicklung der Lebewesen auf der Erde in gegenseitiger Beeinflussung und
unter Veränderung der inneren Struktur Faschismus - im allgemeineren Sinn =
am Führerprinzip orientierte, nationalistische, antiliberale und
antikommunistische Herrschaftsform. Konkurrenz = das Beanspruchen der gleichen
>Ressource durch zwei oder mehrere lebende Systeme. lebendes System = (hier) dynamisches, >Energie
und Stoffe umsetzendes System, das eine langfristige Entwicklung zu höherer
Ordnung (>Evolution) zeigt Masochismus = Fähigkeit, aus dem Gequältwerden
Lust zu gewinnen Nationalsozialismus = Die 1933-1945 in Deutschland
staatstragende Ideologie, gekennzeichnet unter anderem durch gewalttätigen
Totalitarismus (Ablehnung der Gewaltenteilung; "Gleichschaltung"
aller Lebensbereiche unter dem Staat; Einheit von Partei und Staat), Führerprinzip,
Antimarxismus, Rassismus, Antisemitismus, Imperialismus) ökologische Nische = der Bereich des Überlebens
einer Organismenart, allgemein eines lebenden >Systems in einem
gedachten Möglichkeitenraum. Entspricht der "Marktlücke" in ökonomischer
Sprechweise. Ökosystem = Wirkungsgefüge aus Lebewesen,
unbelebten natürlichen sowie ggf. auch technischen Bestandteilen, die
untereinander und mit ihrer >Umwelt in Wechselwirkung stehen, insbesondere
>Energie und Stoffe austauschen. Ressourcen = Energie, Rohstoffe, Boden
und andere Grundlagen für die Existenz eines lebenden Systems, insbesondere
menschlicher Gesellschaften. Sadismus = Fähigkeit, aus dem Quälen
anderer Lust zu gewinnen soziale
Verteidigung = Verteidigung durch die (zivile) Bevölkerung, insbesondere
durch Nichtzusammenarbeit mit einem Usurpator System = Gesamtheit von Elementen,
die untereinander, bei offenen Systemen auch mit ihrer >Umwelt, in
Beziehung stehen. Umwelt = (im allgemeinen Sinn) Gesamtheit
aller Systeme, die mit einem bestimmten System in Beziehung stehen. Im
engeren Sinn = die Gesamtheit der natürlichen Systeme, die mit der menschlichen
Zivilisation in Beziehung stehen, also Gestein und Boden, Gewässer, Lufthülle,
Pflanzen- und Tierwelt. Usurpator = einer, der mit Gewalt die
Macht im Staat an sich reißt - sei es von außen, sei es von innen. |
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