Wolfgang Tomášek

 

 

 

Paten für Paten

Ein Beitrag zur Gleichberechtigung der Kinder?

 

Bürger-Text

 

6

 

Stand 5.8.2001 (1992)

 

 

 

Zur Startseite

 

 

 

 

 

 

Gleichheitsprinzip

steht zwar im Grundge­setz, ...

"Alle Men­schen sind vor dem Gesetz gleich" - so lautet Artikel 3(1) des Grund­ge­set­zes. Wenn Kinder Men­schen sind, müßte das auch für Kinder gelten.

 

 

... wird aber für Kinder nicht ernstgenommen.

 

Die gegen­wärtige Rechtspraxis bestimmt jedoch Al­ters­grenzen zu Gren­zen zwi­schen verschiedenen Rechten. Sie verweigert Kindern Rechte, die sie haben müßten, wenn Grundgesetz und Logik gleichzeitig Gel­tung hät­ten. Eines der verweigerten Rechte ist das Recht, solche Rechte selbst vor Gericht ein­zufor­dern. Durch das zirku­läre Konstrukt der "stellvertretenden Aus­übung von Men­schenrechten" durch Eltern und Erzie­her werden Kinder in einer rechtlichen Falle gehalten, aus der heraus sie kaum als Rechtssub­jekte auftreten können, insbesondere nicht gegen ihre Menschenrechts-Stellver­treter.

 

Kinder können sich nicht auf das Recht verlassen.

Kinder können sich deshalb nicht unbedingt auf das Recht verlassen; sie müssen sich auf ihre Macht stüt­zen - die Macht, die sie über die Herzen von Er­wach­senen ausüben. Wie könnten sie diese Macht so einsetzen, daß sie sich damit mehr Rechte in dieser Gesellschaft er­arbeiten?

 

Kinder verbünden sich mit Mitgeschöpfen

 

Kinder könnten zu­nächst ihre Kräfte ver­einigen, um ge­meinsam mehr zu errei­chen. Sie könnten sich dar­über hinaus mit anderen Menschen verbünden, denen ähnlich wenig Rechte zugestanden werden wie ih­nen selbst. Sie könnten sich schließlich verbünden mit anderen We­sen, die, ähnlich wie sie selbst, in unse­rem Rechtsstaat nicht oder kaum als Rechtssub­jekte anerkannt wer­den ... den Tie­ren und Pflan­zen, darü­ber hin­aus ande­ren Schöpfun­gen der Natur wie etwa Quellen, Bä­chen oder Teichen.

 

... und übernehmen für sie Verantwortung als Paten.

 

Wie könnte das gesche­hen? Kinder könnten Verant­wor­tung über­neh­men für ein­zel­ne Tiere, Pflanzen, aber auch für die Wohnungen und Lebens­räume von Tieren und Pflanzen, schließlich auch für andere Ge­bilde der Natur, die in einem all­gemeinen Sinn eben­falls belebt sind. Sie könnten zunächst sich, dann auch anderen verspre­chen, al­les ih­nen mögliche zu tun, um den Nut­zen des betreu­ten Wesens zu mehren und Schaden von ihm zu wenden. Diese Verant­wor­tung könn­te in eine Form gefaßt werden, die dem Ganzen eine Ge­stalt gibt - merkbar und mitteil­bar und mehr Aner­kennung und Schutz bietend. Eine der mög­li­chen Formen ist die Patenschaft. Kinder könnten Paten­schaften für Einzelwe­sen über­nehmen, aber auch für Bio­tope oder Gebilde einer anderen Organisa­tions­ebene.

 

 

 

Solche Patenschaft müßte im Ansehen an Wert gewinnen, je mehr die Umwelt leidet.

 

Der "soziale Marktwert" solcher Patenschaften müßte zunehmen, je mehr Tier- und Pflan­zenarten ausster­ben, je mehr Tiere für fragwür­dige Zwecke "ver­braucht", je mehr Rückwirkungen aus der Um­welt spürbar werden.

 

 

Patenschaft hat Tradi­tion. Patenschaft im ursprüngli­chen Sinn ver­pflichtet Er­wach­se­ne, bei einem mögli­chen Aus­fall der Eltern für ein Kind zu sorgen. Eine solche Paten­schaft ist oft der Anlaß für eine lebens­lange Freund­schaft zwischen den Generationen; die Für­sorge der Eltern wird ergänzt durch die Für­sorge der Paten. Oft kümmern sich die Pa­tenkinder später ihrer­seits um ihre inzwischen alt gewor­de­nen Paten. Durch den Anstieg der Lebenserwartung und den Aus­bau des Versicherungs­wesens hat al­ler­dings diese ur­sprüng­liche Form der Patenschaft an Gewicht verloren; der Nachfrageschwer­punkt nach Betreuung und "Patenschaft" in einem all­gemeinen Sinn hat sich auf das höhere Alter verlagert.

 

Patenschaft bewährt sich ...

 

Auch heute gibt es lebendige und frucht­bare For­men der Paten­schaft, etwa die Patenschaf­ten der Grup­pen von "Amnesty Inter­national" für politi­sche Ge­fangene. Im Umweltbe­reich gibt es etwa die Paten­schaf­ten von Schul­klassen für Alleebäume oder für Abschnitte eines Ba­ches - Baum- oder Bachpaten­schaften. Paten­­schaft wirkt als Katalysa­tor für vieles; sie ist ein gewalt­loser Beitrag dazu, Mißstände zu mil­dern und notwen­dige Schritte zu beschleuni­gen.

 

... auch bei der Durch­setzung der an sich vorhande­nen Gleichbe­rechtigung der Kinder.

 

Patenschaft bedeutet freiwillig übernommene Verant­wor­tung, freiwil­lig übernom­mene Pflicht. Patenschaft be­gründet unmittelbar keine Rech­te; das Eigentum bleibt unangetastet. Durch nichts als Bitten könn­ten Kinder überhaupt die Erlaubnis erhalten, etwa mit einem Schlacht-, Pelz- oder Versuchstier in Kontakt zu kom­men und es bis zu seinem Tod zu be­glei­ten. Deshalb dürften Kinder- und Jugend-Pa­ten­schaften für Mit­ge­schöpfe auf keine allzu großen Widerstän­de in der Ge­sell­schaft stoßen. Auf lange Sicht dürften sie jedoch die Wahr­scheinlichkeit dafür steigern, daß die Gleichbe­rechtigung der Kinder und Jugendlichen ernstgenom­men wird - weil sie sich durch die Übernah­me von Verant­wor­tung für Mitge­schöpfe in bestimmten Be­rei­chen im­mer un­ent­behrli­cher machen und deshalb sozusagen mit Streik drohen können. Ein Modell für eine solche Entwicklung sind die Zivildienstleistenden.

 

 

Aber:

können denn Kinder von sich aus Patenschaften für Mitgeschöpfe über­nehmen?

 

 

Kinder-Patenschaften sind nichts Neues.

 

Sie tun es schon jetzt in vielfältiger Weise, auch ohne die Bezeich­nung "Paten­schaft". Kinder kümmern sich um die Biene, die ins Was­ser gefallen ist, den Frosch, der sich in den Keller verirrt hat, die zuge­laufene Kat­ze. Jugendliche betreuen Lurchbiotope in der Kies­grube, bewachen Horste von Greifvögeln ge­gen Foto­jäger. Am deut­lich­sten belegt wohl der Erfolg der "Ak­tion Ameise", welch großes Interesse bei Kin­dern und Jugendlichen vor­handen ist, sich für Mit­ge­schöpfe und ihre Le­bens­möglichkeiten ein­zusetzen.

 

Ist vielleicht das auf diesem Gebiet Mögliche längst erreicht? Nehmen Kinder ohnehin jede Möglich­keit wahr, für Mitgeschöpfe zu wirken? Selbst dann ist es denkbar, daß sich solche aus­ge­sprochenen und unaus­gesproche­nen Paten­schaf­ten un­­­ter einer klar mitteilbaren Kon­vention ver­eini­gen und dadurch mehr Resonanz in der Gesell­schaft erreichen, auch bei den Kindern und Jugend­lichen selbst. Vielleicht könnte der Begriff der Paten­schaft als Kataly­sa­tor für Selbstor­gani­stion wirken, als Kri­stallkeim für Struktur­bil­dung.

 

 

Aber:

Könnten nicht Kinder materiell überfordert wer­den durch Paten­schaften für Mitge­schöpfe? Wirk­same Hilfe könnte ein Vielfa­ches dessen erfor­dern, was Kinder auf­bringen kön­nen.

 

"Paten für Paten" könnten materielle Überforderung in Gren­zen halten

 

- Um dieses Problem zu entschärfen, ist die Kon­struk­tion von "Paten für Paten" denkbar. Das heißt, ent­spre­chend motivierte Erwachsene könnten, so weit mög­lich, mit­tragen an den Lasten, die eine Paten­schaft bedeu­tet.

 

Paten für Paten - das bedeutet: Ältere Ju­gendliche und Erwach­sene könnten selbst wiederum Patenschaf­ten übernehmen für die Umwelt- und Mitwelt-Paten­schaften jüngerer Kin­der. Die steigende Zahl von Er­wachsenen, die sich - selbst oft ohne eigene Kinder - solida­risch fühlen mit Kindern und Mitgeschöp­fen, stellen das na­türli­che Potential solcher "Paten für Paten" dar.

 

 

 

"Magisches Dreieck" zwischen Alt, Jung und Mitgeschöpfen

 

Damit wäre eine Dreiecksbe­ziehung zwischen Alt, Jung und Mitge­schöp­fen gebildet. In diesem Dreieck wären auch die entspre­chen­den Res­sour­cen ver­knüpft:

 

-    die gefähr­de­ten Res­sourcen von Umwelt und Mit­ge­schöpfen,

 

-    die Ressour­cen der Jugend mit ihrer moti­vie­renden Frische, ihrem Zukunftsbezug,

 

-    die Ressour­cen Er­wach­se­ner mit Erfah­rung und mate­riellen Mitteln.

 

Daß eine Verknüpfung dieser drei Ressour­cenbe­reiche auf Dau­er nicht schöpfe­risch wirkt, ist unwahr­schein­lich.

 

 

 

 

Organisation wird von erwachsenen Paten bestritten.

 

Die Vermitt­lung solcher Patenschaften zwischen Er­wach­se­nen, Kindern und Mitge­schöpfen wäre Aufgabe einer Organisation, die ihre eigenen Kosten aus den Beiträ­gen der erwach­se­nen Paten bestreiten müßte. Am günstigsten wäre es wohl, wenn diese Organisation von einer Viel­zahl von Kin­der­rechts-, Tier- und Natur­schutz­vereini­gun­gen gemeinsam getragen werden könnte. Damit könnten diese Ver­einigungen als loka­le Anlaufstellen und Vermitt­ler wirken. Das - relativ - ein­heitli­che Gesicht müßte in einer Konvention fest­gelegt wer­den, die zwi­schen diesen Ver­eini­gun­gen vereinbart wird - vielleicht unter einem Namen wie Franzis­kus von Assisi oder Albert Schweitzer. Damit so etwas aber mög­lich wird, müßte eine solche Konvention hinreichend schlac­kenlos gefaßt werden.

 

 

Aber:

 

Ist mit einer solchen Verbindung zwischen Alt, Jung und Mitge­schöp­fen nicht dem Mißbrauch von Machtverhält­nis­sen Tür und Tor geöff­net? Ent­stehen damit nicht wie­der neue Ab­hän­gig­kei­ten, neue sublime Unterdrü­ckung und Ent­rech­tung?

 

 

Vielfältiger Markt für Patenschaften wirkt gegen Machtmißbrauch.

 

Dieser Gefahr müßte begegnet werden vor allem durch die Vielfalt der Angebote, durch die Freiheit der Wahl, durch einen Markt für Paten­schaften. Kinder und Ju­gendliche würden sich selbst ihre Bezugs­per­sonen zur Unterstüt­zung ihrer Paten­schaf­ten für Mitge­schöp­fe auswählen; die tragen­den Organisationen würden nur als Ver­mitt­ler tätig. Im Kon­fliktfall könnten zunächst pri­va­te Schiedsge­richte bei diesen Organi­sationen schlichten.

 

 

Aber:

Würden denn Eltern oder professionelle Er­zieher über­haupt zulas­sen, daß ihre Kin­der Kontakt mit anderen Erwachsenen bekom­men, die mit ihren Vor­stellungen und Ge­wohn­heiten potentiell störend in die Erziehung der Kinder und Jugend­lichen eingreifen könn­ten?

 

Paten für Paten brau­chen nicht unbedingt Konkurrenten für Eltern und Erzieher sein.

Dies hängt davon ab, wie Eltern, Lehrer und Erzieher die Grenzen ihrer Zustän­dig­keit ab­stecken. Sicherlich gibt es Eltern, die je­dem Kontakt ihrer Kin­der mit ande­ren Er­wachsenen mit Mißtrau­en begegnen und ihn als Be­dro­hung ihrer eige­nen Zuständigkeiten emp­fin­den. Es wäre dann Aufgabe der Kin­der, dieses Miß­trauen entwe­der einfach zu tragen oder zu zer­streuen. Sie selbst könnten den Kon­takt zwischen ihren Eltern und den Er­wach­se­nen her­stellen, die sie sich als Paten für ihre Paten­schaft ge­wählt haben - falls nicht diese Paten für Paten ohne­hin schon aus dem Verwand­ten- und Freu­ndes­kreis der Eltern stammen. Durch einen solchen Kontakt könn­ten sich sogar Freundschaften unter den Erwachsenen an­bahnen, könn­ten die Eltern selbst Kon­takte gewinnen, die sie sonst, einge­spannt in ihr Kor­sett aus Pflichten und Konventio­nen, nicht gewinnen können.

 

Umgekehrt gibt es si­cher auch Eltern, die sich freuen, wenn ihre Kinder zu anderen, auch anders­artigen Er­wachsenen Kontakt finden, so daß ihr eige­nes kulturel­les Erbe durch das kulturelle Erbe dieser anderen Er­wachse­nen ergänzt wird. Gerade Eltern, die durch blan­ken Zeitman­gel daran gehindert werden, für ihre Kinder so viel zu bedeuten, wie sie es sich selbst wünschten - solche Eltern könn­ten sich durch eine Ergän­zung in ihrer Verant­wortung unterstützt und entlastet fühlen.

 

Das heißt, die Bezie­hung der Kinder zu Er­wachsenen, die nicht un­bedingt mit ihnen ver­wandt sind oder beruf­lich als Lehrer, Erzieher oder Seelsorger für sie zu­ständig sind, muß nicht unbedingt zum Problem werden.

 

 

Aber:

 

Wären Kinder nicht emo­tional überfordert durch die Auf­hebung von Ver­drän­gungen, wie sie eine Paten­schaft etwa für ein Schlacht­tier bedeutet? Könnte das nicht unheil­bare Wunden in der kindli­chen See­le schlagen? Sollte man den Kindern nicht die Berüh­rung mit Fressen und Gefres­senwerden, mit Tod und Ver­gänglichkeit so lan­ge als irgend mög­lich er­sparen?

 

 

Emotionale Überforde­rung? - Dagegen haben Kinder ein "geistiges Immun­system".

Dazu kann man vermu­ten, daß die Menschen längst aus­gestorben wä­ren, wenn Kinder nicht Mechanismen der Bewältigung von Reali­tät besäßen, die ihnen er­lau­ben, schließlich zu einer eigenen, stabilen Haltung ge­genüber dem Erlebten zu finden. Auch bei einer teilwei­sen Ver­drängung der Realität wirken die Be­la­stungen im Unter­be­wußten. Kinder wissen, daß das Fleisch, das sie es­sen, von Tieren stammt, die zuvor getö­tet worden sind, auch wenn sie nicht immer dar­anden­ken.

 

Lasten müssen von Kindern und Erwachse­nen gemeinsam getra­gen werden.

 

Allerdings müßten die Lasten auch hier durch Kinder und Erwachsene gleichzei­tig getragen werden. Daß Kinder nicht alleingelassen werden, sondern auf Er­wachsene zählen können, mit denen sie Probleme bespre­chen und Leid teilen können, die sich genau wie sie betroffen zei­gen, die ihnen gleichberechtigte Partner sind, ohne rechtlich Macht über sie ausüben zu können - dies dürfte die Kin­der- und Ju­gendpaten­schaften für Mitge­schöpfe erst zu ihrer eigent­lichen Ent­faltung brin­gen.

 

 

Aber:

Würden denn sol­che Patenschaften für Mitge­schöpfe nicht durch eine emo­tions­geladene Beein­flus­sung der öffentlichen Mei­nung ganze Branchen in ih­ren wirt­schaftli­chen Chancen beeinträchtigen, etwa die Schlachtvieh-, Fleisch- und Eier­bran­chen, die Pelz- und Lederbran­chen, schließlich die Land­wirt­schaft und das Bau­we­sen?

 

Wirtschaftliche Auswir­kungen auf einzelne Branchen sind nicht auszuschließen.

 

Dies kann nicht allge­mein verneint werden - wo sich irgendetwas än­­dert, da wird unver­meidlich auch je­mand beeinträchtigt, der in der gegenwärti­gen Lage seine Interessen besser verfolgen kann als unter ver­änderten Verhältnis­sen. Es kann nicht ein­mal ausge­schlossen werden, daß manche Veränderung sogar ein "Faß zum Über­­laufen" bringen kann. Daran hätte aber der letzte Tropfen nicht allein schuld.

 

Trotzdem: Daß letztlich auch die Kinder der Beschäf­tigten in den be­rührten Bran­chen mit Ver­lusten an Lebenschan­cen für solche Veränderungen mit bezah­len, kann nicht wegre­tuschiert werden. In diesem Sinn ist jegli­che Ver­ände­rung ambi­valent, also zweischnei­dig.

 

 

Aber:

 

Können "Patenschaften für Mit­geschöpfe" nicht dem spontanen Ent­schluß des einzelnen Kindes, oder dem schöpfe­rischen Zufall der Kontakte über­las­sen blei­ben?

 

 

Durch Organisa­tion geht spontane Frische nicht unbedingt ver­loren.

 

Sicherlich würden sich auch ohne eine formale Kon­ven­tion, ohne zu­ge­­hörige Or­ga­ni­sation, im Lauf der Zeit spontane Strukturen bilden, die dem ent­sprechen, was hier "Paten­schaft" ge­nannt wird. Schließlich ha­ben sich ja schon oft in der Ge­schich­te aus ur­sprüng­lich spon­ta­nen Impulsen im Lauf der Zeit große Organi­satio­nen ent­wickelt. Umge­kehrt hat sich schon manche Organisa­tion, die aus eher theo­reti­scher Kon­zeption ge­gründet wurde, mit sponta­nem Leben ge­füllt, weil sie den ent­spre­chen­den Impulsen Entfal­tungs­mög­lich­kei­ten gebo­ten hat.

 

Verwandtes ist schon vielerorts le­bendig - die "Aktion Amei­se" etwa mit ihren grif­figen Anleitungsbüch­lein, oder die "Green­teams" von Greenpeace, wo sich mindestens 7 Kinder oder Jugend­liche zu­sammen­schlie­ßen, um sich ein Umwelt­problem in ihrer Nachbar­schaft vor­zunehmen. Sie su­chen sich hierzu Part­ner in der Erwachse­nen­welt; das Ganze wird von Greenpeace ko­or­diniert.

 

Eine verbindende Kon­vention hätte manche Vor­teile.

 

Eine verbindende Kon­vention für die beste­henden An­sätze scheint jedoch noch zu fehlen. Das heißt aber auch: Die ge­mein­samen Interessen der irgendwo wir­kenden Paten für Umwelt und Mit­geschöpfe können sich noch nicht gemeinsam arti­ku­lie­ren; die Vorzüge ei­nes gemein­samen Sprachrohrs können nicht genutzt werden. Wenn es immer mehr Kin­der- und Jugendpa­tenschaf­ten für Umwelt und Mit­ge­schöpfe gibt, dürfte sich eine weiterge­hende Strukturierung loh­nen. Mit einer Orga­ni­sa­tion im Hinter­grund hätte es der einzelne leich­ter. Und wenn eine Vielzahl von Organi­sa­tionen eine Kon­vention über Kin­der- und Ju­gend-Pa­ten­schaf­ten trägt, dann könnte im Lauf der Zeit auch eine gemein­sa­me Infra­struktur nützlich werden, mit Bibliothek, Ar­chiv, Zeit­schrift, Ausstellun­gen, Tagungen und ande­rem mehr.