Wolfgang Tomášek

 

 

 

Dreiländer-Friedensmuseum

Frieden zwischen Militär und Frie­densbewegung?

 

 

 

Bürgertext

 

7

 

Stand 1.9.2001 (1996)

 

 

 

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1. Warum ein Friedensmuseum?

 

        1.1. Militär unter Fragezeichen

        1.2. Militär und Friedens­bewegung

        1.3. Am geistigen Brennpunkt: Dreiländer-Friedensmu­seum

 

Exkurs: Friedenswille gegen Kriegszwänge

 

2.     Konzeption: Militär und Friedensbewe­gung tragen das Museum ge­meinsam

 

        2.1. Keine Einseitigkeit

        2.2. Außenbezug: Univer­salität

        2.3. Museumsdidaktik: Selbst­bezug

        2.4. Tod als geistiger Pol

 

        Quellen

 

 

 

 

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1. Warum ein Friedens­museum?

 

1.1.  Militär unter Fragezeichen

 

Neue Situation

durch Umbruch

im Osten

 

 

 

Der Umbruch in der Sowjet­union und damit die Auflö­sung des Eisernen Vorhangs hat eine neue weltpoliti­sche Lage geschaffen, in der grenzüberschreitende Aktivitäten mög­lich wurden. Ein Teil der Kriegs­gefahren ist wegge­fallen, ein anderer Teil nur schein­bar. Das allgemeine Gefühl der Bedrohung durch ei­nen globalen Krieg hat jedoch abgenommen.

 

Fortentwicklung

von Waf­fen­technik, Strategie und Taktik

 

Unabhängig davon geht die Entwicklung von Waffen­technik und zugehörigen Strategien und Taktiken wei­ter; nach wie vor fließt ein großer Teil des For­schungs­poten­tials der Menschheit in diesen Bereich. Nach wie vor birgt diese Entwicklung die Gefahr glo­ba­ler wie auch regionaler >Konflikte.

 

Gefahr zumindest

regio­naler Kon­flikte ...

 

 

Durch die Auflösung bisher ideologisch for­mierter Blöcke und durch die Proklamierung eines sicher nicht unproble­matischen sogenannten "Selbstbe­stim­mungs­rechts der Völ­ker" ist das Kon­fliktpotential zwi­schen ethnisch, ins­besondere sprach­lich und kulturell bestimmten Einhei­ten besonders virulent ge­worden; die völkischen Kriege im ehemaligen Jugo­slawien oder in der GUS zei­gen, was heute möglich ist.

 

... in Wechselwirkung mit dem Waffenhandel

 

In Wechselwirkung mit den regionalen Kriegen hat sich weltweit ein Waffenhan­del entwickelt, der nennenswerte Anteile des Bruttosozialprodukts der betei­ligten Länder umsetzt. Waffen aus einem ein­zigen Land werden in regionalen Kriegen gegeneinander ein­gesetzt; große Teile der Land­oberfläche der Erde wer­den im Wech­sel ver- und ent­mint, wobei die Be­seiti­gung der Minen oft Exper­ten aus den Ländern ob­liegt, die sie geliefert hatten.

 

Ausbreitung nuklearer Waffen

 

Besondere Brisanz hat die Ausbreitung atomarer Waf­fen auf immer neue Nationen - auch wenn ihr von­seiten der bishe­rigen Nuklearmächte ent­gegen­gewirkt wird. Sie gleicht einer schlei­chenden Diffu­sion einer chemi­schen Sub­stanz in ihre Umge­bung. Die Ge­fahr von Atom­bom­ben­einsätzen aus re­gio­na­len, viel­leicht auch nur terrori­sti­schen Moti­ven ist etwas grundsätz­lich Neues, das bei der Diskussion um Krieg und Frieden von Be­deutung sein müßte.

 

Distanzierte Haltung gegenüber dem Militär ...

 

Solche Gefahren, insbeson­dere in Verbindung mit völ­ki­schen Ideologien, bringen die militärische Welt in Miß­kredit. Gleichzeitig mit dem Gefühl vermin­derter globaler Bedro­hung nach dem Ende des Kalten Krie­ges hat sich - unabhängig davon, wie fundiert sie ist - zumindest in der Bun­des­republik eine distanzierte Hal­tung gegenüber dem Militär entwickelt, ins­beson­dere bei der Jugend. Die Zahl der Kriegsdienstverwei­gerer kann hierfür als Zeichen gelten.

 

... gleichzeitig aber lebendige militärische Traditionen

 

Ungeachtet all dieser Entwicklungen gibt es aber auch lebendige militäri­sche Tradi­tionen - welt­weit wie auch national. Es gibt militäri­sches Ethos, militärische Ästhetik, militärische Wissen­schaft und Tech­nik - die militärische Welt ist heute wie zu allen Zeiten einer der umfangrei­chsten Wirtschafts- und Kulturbereiche.

 

 

 

1.2.  Militär und Friedens­bewe­gung

 

 

Versagen

der Friedens­bewegung

 

 

 

 

Vor allem als Antwort auf die Gefahr der Destabili­sie­rung des Gleichge­wichtes des Schreckens durch vor­war­nungs­zeitlo­se Atom­waf­fen hatte sich in Europa eine Frie­dens­bewe­gung gebil­det, deren gei­stiger Nieder­schlag wohl in den Wandel der Politik zwischen den großen Nuklear­mächten eingeflossen ist, auch in die nach wie vor aktu­ellen Bemü­hun­gen um kon­krete Ab­rü­stung, etwa auf dem Gebiet der chemischen Waffen oder der per­sonen­bezoge­nen Landminen. Da aber die Friedens­bewe­gung nur auf die glo­bale Bedro­hung aus­ge­richtet war, nicht auf die allgemeine Kriegs­ge­fahr, hat sie einge­stande­ner­maßen gegenüber den heutigen regio­nalen Kriegen fast völlig versagt.

 

Langsamer Bedeutungs­gewinn der Vereinten Na­tio­nen

 

Allerdings: Obwohl sie jahrzehntelang nur als Wasser­kopf geschmäht wurde, obwohl sie auch im ehemali­gen Jugo­slawien ihre Grenzen überdeutlich zeigte, gewinnt die Organisation der Vereinten Nationen sehr lang­sam an politi­schem Gewicht. Es scheint im Interesse vieler, nicht nur gro­ßer Staa­ten zu sein, das regionale Kon­fliktpo­tenti­al zu sen­ken. Immerhin haben die Verein­ten Nationen in einer Reihe von Fällen er­folgreich Kon­flikte schlichten oder zumindest entschär­fen können.

 

Unsicherheiten bieten auch Chancen

Gegenwärtig stehen sich also Verunsicherungen, in manchen Ländern sogar Demütigungen des Militärs, wie auch Verunsicherungen und Demütigungen der Friedens­bewegung gegenüber. In dieser relativ labi­len Situation, vermutlich nahe an möglichen Umkipp-Punk­ten, müßte eine vertiefte geistige Ausein­anderset­zung Chan­cen haben, etwas konstruktiv zu bewegen.

 

 

 

1.3.  Am geistigen Brennpunkt:

        Dreiländer-Friedensmu­seum

 

 

Wegfall des Eisernen Vorhangs

 

 

 

 

Der Wegfall des Eiser­nen Vorhangs hat in der Grenz­re­gion zwi­schen Tschechischer Republik, Österreich und Deutsch­land eine neue Lage geschaffen. Wo jahrzehn­te­lang die ver­bindenden Ver­kehrs-, Güter- und Men­schen­ströme unterbrochen waren, da pulst jetzt Leben und Verkehr. Wenn bisher Grenzlage und Ein­richtungen mili­täri­scher Abwehr das Bewußt­sein der Grenz­region geprägt haben, so dürfte es künftig mehr und mehr das Verbin­den­de sein - Kom­munikation und Han­del über die Gren­zen hinweg. Militäri­sche Ein­richtun­gen des "Ei­ser­nen Vor­hangs" wer­den zum Teil nach wie vor ge­nutzt, zum Teil aber wurden sie zu Ruinen, deren Ab­bruch man vor allem aus Kosten­gründen unter­läßt. Manchmal sind sie so cha­rakteristisch, daß sie zu Sehens­würdig­kei­ten mit musea­lem Cha­rakter geworden sind. Es fragt sich, ob sol­che Reste nicht darüber hinaus zum Anlaß wer­den können für Bil­dungs­ein­richtungen über­örtlicher Bedeutung, die die jahrzehnte­langen Er­fah­rungen mit dem Eiser­nen Vorhang ver­arbeiten und für die Öf­fent­lichkeit aufberei­ten.

 

 

Friedensmuseum:

Geistige Herausforde­rung für drei Länder

 

Vor dem skizzierten Hintergrund der Ausein­anderset­zung zwischen Militär und Friedensbe­wegung wurde ein "Drei­länder-Frie­dens­museum" in der Nähe des Drei­län­der­ecks Tschecho­slowakei, Österreich, Deutschland vorgeschlagen. Eine solche Ein­richtung wäre eine gei­stige und politi­sche Her­aus­forde­rung für alle drei betei­lig­ten Län­der - die Probe auf die Fä­hig­keit, trotz bit­terer Erfahrun­gen aus der Geschichte kon­struk­tiv zum gemein­sa­men An­lie­gen Frie­den zu­sam­men­zuarbei­ten. Ein sol­ches Mu­seum müßte darüber hinaus zum Anlaß werden für ein kon­struktives Ge­spräch zwi­schen den Vertretern militärischer Traditionen und der Frie­dens­be­we­gung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Exkurs: Friedenswille gegen Kriegszwänge

 

"Der Krieg ist der Vater aller Dinge" sag­te Hera­klit, "Krieg ist kein Natur­ge­setz" dagegen der frühere Bundespräsi­dent der Bundesrepublik Deutschland, Gustav Hei­ne­mann. Wer hat recht?

 

 

Konkurrenz lebender Systeme

um begrenzte >Ressourcen

 

Alle Lebewe­sen, alle lebenden >Systeme überhaupt brau­chen Ener­gie, um ihre innere Ordnung zu er­halten und an ihre Nachkommen wei­ter­zugeben. Der Ener­gie­­strom, den die Erde von der Sonne er­hält, ist sehr groß, aber nicht wach­send. Der Verbrauch von Energie läßt sich des­halb auf der Erde nicht gren­zenlos stei­gern - ebensowenig wie der Ver­brauch an Rohstoffen.

 

Gleichzeitig aber sind ausnahmslos alle lebenden Sy­steme zu Wachs­tum oder Vermeh­rung  fähig  und  bereit.  Deshalb stehen lebende Syste­me grund­sätzlich in >Konkur­renz um die be­grenz­ten Energie- und Stoffres­sourcen. Schon durch sei­ne Exi­stenz be­schnei­det jedes le­ben­de Sy­stem die Über­le­bens-, Wachs­tums- und Fort­pflan­zung­schancen ande­rer le­ben­der Sy­ste­me.  Ein Wachs­tums- oder Vermehrungsverweige­rer würde über kurz oder lang von sei­nen Kon­kur­ren­ten ver­drängt wer­den und aus­ster­ben.

 

 

Grundsätzlich aufgerüstete Situation

 

Ähnlich wie Wachstums- und Vermeh­rungs­fähig­keit ent­wickeln sich auf höhe­ren Stufen der >Kom­plexität weite­re Fä­higkeiten zur Gewinnung und Erhal­tung der lebens­notwendigen Energien und Stoffe im Kon­kurrenzfeld, etwa zur >Infil­tration in fremde Territorien, umgekehrt zur Si­cherung von Terri­to­rien, zu An­griff und Verteidi­gung gegen­über kon­kur­rie­renden leben­den Sy­stemen, schließlich auch zu einergiespar­samem Bluff. Vor die Wahl gestellt, sich entweder vom Konkur­renten aus dem gemeinsam ge­nutzten Res­sourcenstrom drängen zu lassen oder solche Verhal­tensformen zu nutzen - wird jedes leben­de System das letztere wählen - oder aber schließlich nicht mehr existieren.

 

Das Maß dieser Fähigkeiten ent­wickelt sich in Anpassung an die jeweili­ge Kon­kurrenzsi­tua­tion. Es ist je­doch unwahr­scheinlich, daß in ei­ner >Biozönose, also in einem System aus mehreren, mitein­ander wechselwirkenden lebenden Syste­men, die sich aus dem gleichen Ener­gie­strom ernäh­ren, solche Fähigkei­ten auf Dauer von keinem der betei­ligten Sy­steme entwickelt und einge­setzt wer­den, wenn sie dazu beitragen können, das Über­leben zu si­chern.

 

Eine Biozöno­se ist also grund­sätz­lich "aufgerü­stet". In einem aufge­rüste­ten Zustand muß es aber im­mer wie­der zu einer Entla­dung der Po­ten­tiale in einem für einzelne le­benden Systeme exi­stenz­be­dro­henden >physischen Konflikt­austrag kommen, da sich im Lauf der Zeit alle dynamischen Gleichgewichte im Konkur­renzfeld bis zu kartenhausähnlicher Labi­lität entwickeln.

 

 

Immer neue Kriege wahrscheinlich

 

Die bisherigen Überlegungen setzen nur eine Min­dest-, nicht aber eine Höchst­kom­plexität der beteiligten leben­den Sy­steme voraus, müßten deshalb auch für die Menschheit und sogar über sie hin­aus gelten. Immer wieder neuer physi­scher Konflikt­austrag mit Existenzrisiko - mit einem anderen Wort immer wieder neue Krie­ge sind vor die­sem all­gemei­nen öko­lo­gi­schen Hinter­grund wahrschein­lich, weil stets kleinste Veränderungen im Gefüge zu erwarten sind, die die Kar­tenhäuser zum Einsturz brin­gen können. Wie weit allerdings im einzelnen der Ausbruch phy­sischen Konfliktaus­trags hin­ausge­scho­ben oder ver­mieden werden kann, ist damit noch nicht bestimmt.

 

An der Grundsituation ändern auch Me­chanismen der Frie­denssiche­rung - Ver­träge und Kon­ventio­nen, Vermittler­- und Kontroll­systeme nichts. Sie alle können eventuell den physischen Konfliktaustrag hinausschieben. Sie können aber auch durch entsprechend komplexere Zusatz­systeme schleichend umgangen werden. Defensive Patt­situatio­nen, in de­nen die Kräfte der Verteidi­gung stärker sind als die Kräfte des An­griffs, sind nicht auf Dauer stabil. Ähnliches gilt für Patt­si­tua­tionen aus Erschöpfung oder aufgrund von Bluff. Aller­dings sind Front­wechsel denkbar, etwa die Ver­tei­lung des gesam­ten Kon­fliktpotentials auf eine größere Zahl sich über­schnei­dender Fronten, oder auch eine gemein­same Kon­fliktfront ge­genüber menschheitsbe­drohenden Geg­nern aus der Umwelt.

 

In dem hier skizzierten ökologischen Rah­men ist also physischer Konfliktaus­trag immer wieder ein­mal wahrscheinlich. Inso­fern kann man in gewisser Weise Krieg als "Na­tur­ge­setz" bezeich­nen (vgl. hierzu Wesley 1974)

 

 

Aber: Naturgesetze sind keine Ethik

 

Dies redlich zur Kenntnis zu nehmen heißt nicht, sich in einem ">naturalisti­schen Fehlschluß" dazu verleiten zu lassen, Frieden als Wert aufzugeben und an sei­ne Stelle eine Mutter-Natur- oder >Blut-und-Boden-Ethik, eine unbefan­gene oder auch postmodern zynische Freu­de an Kämpfen, Töten, Siegen, Er­obern zu set­zen oder gar den Krieg als ökologi­sches Regulativ der Erdbevölke­rung zu begrüßen, statt sich um huma­ne Regu­lative zu be­mühen.

 

Aus einem "Ist" ergibt sich kein "Sollte". Auch wenn die Wahr­schein­lichkeit von immer wieder­keh­renden Krie­gen sich aus grundsätzli­chen ökolo­gischen Über­legun­gen noch so plau­sibel ergibt, muß das nicht bedeuten, daß wir uns mit sol­chen Wahr­scheinlich­keiten ethisch identifizieren. >Ethik besteht ja gerade darin, dem "Ist" etwas anderes, einen Willen oder ein gemeinsa­mes "Sollte" entgegen­zusetzen. Selbst wenn Kampf und Krieg­füh­rung immer wieder einmal notwendig werden sollten, heißt das noch nicht, daß et­was Notwen­diges gleichzeitig ethisch ge­recht­fertigt ist. Not­wendigkeit und Ethik sind zweierlei; auch noch so notwendige Kriegführung belädt die Be­teiligten mit Schuld; der ethische Appell bleibt beste­hen, immer wieder neu zu versuchen, die Notwendig­keiten selbst so zu beeinflus­sen, daß der nächste Krieg vermieden wird.

 

 

Friedenswille

jenseits ökologischer Desil­lusionierung

 

Vertiefte ökologische Einsicht könnte aber die Mo­ti­vation von Frie­dens­arbeit ver­tie­fen: Selbst wenn es unmöglich sein sollte, für alle Zeiten "das Haus des Frie­dens" zu bauen, müßten wir immer wie­der neu gegen den Krieg antre­ten, ähnlich wie der Arzt ge­gen den Tod, auch wenn er weiß, daß er immer wie­der aufs Neue unter­liegen wird.

 

Auf der Grundlage des gemeinsamen Friedenswillens könnten sich Ver­treter mili­täri­scher Tradi­tionen wie auch der Frie­dens­bewe­gung auf eine solche Un­ter­scheidung zwischen Notwendigkeit und ethischer Rechtferti­gung eini­gen: Die Frie­densbewegung gesteht dem Militär die immer wieder auftretenden Notwen­dig­kei­ten zu; das Militär gesteht der Friedens­bewegung zu, daß Notwendigkei­ten nicht von Schuld befreien.

 

Das wäre eine Art Frie­densschluß auf höherer Ebene, der wei­terführt als das platte "Krieg dem Krieg". Viel­leicht kann das zum geisti­gen Hinter­grund eines Drei­länder-Frie­dens­mu­seums werden.

 


 


2.  Konzeption: Militär und Friedensbewe­gung

     tragen das Museum ge­meinsam.

 

2.1.  Keine Einseitigkeit

 

Militärhistorische Selbst­be­scheidung ...

 

 

 

 

"Si vis pacem, para bellum!" - Wenn Du Frieden willst, bereite den Krieg vor! - Dieser begrenzt gültige Spruch könnte der Hintergrund sein für eine rein militärisch ausge­richtete Konzeption eines Friedens­mus­eums.

 

In einer solchen Sicht wäre Rüstung zur Frie­dens­si­che­rung notwendig und gleichzeitig hinrei­chend. Ein Drei­länder-Friedensmuseum bräuch­te dann nicht viel mehr als redlich gesammelte Waffen, Uniformen und andere militärische Ge­bilde der beteilig­ten Länder als Werkzeu­ge der Friedens-Sicherung bewahren und präsentieren, ins­besondere die Reliquien des Ei­sernen Vorhangs. Dann wäre es aller­dings in der Ge­fahr, sich mehr und mehr den Charak­ter eines Ar­chivs oder De­pots anzunä­hern. Schon die kon­zeptio­nelle Tren­nung von Ein­rich­tungen, in denen etwas an­deres er­forscht wird als Militärgeschich­te, die Tren­nung von der Dis­kussion um Krieg und Frieden würde eine le­bendige Beziehung nicht nur zur Gegenwart, sondern sogar schon zur Vergan­gen­heit er­schwe­ren. Die Ziel­gruppen eines solchen Museums wären recht eng ge­faßt; die Gefahr eines "Austrock­nens" wäre groß, wie sich am Beispiel beste­hender Armeemuseen zeigt.

 

... oder "antimilitaristi­sches Zentrum" ...

 

Im Gegensatz dazu könnte ein Dreiländer-Frie­densmuseum in der Tradition der Frie­dens-, vielleicht auch der Frau­en­bewe­gung primär als "Antikriegsmu­seum", etwa als Doku­menta­tions­zentrum für die Greuel des "männ­li­chen" Krieges kon­zi­piert werden. Ratio­nali­tät, Ästhetik und Ethik des Militär­we­sens könn­ten ver­teu­felt werden - etwa im Sinne von "Krieg dem Krieg". Das müßte zu einer Art "Glaubenskrieg" zwi­schen Frie­dens­bewe­gung und militäri­schen Tra­ditionen führen, der in Widerspruch kommen müßte mit der Grund­motiva­tion der Friedens­bewegung. Ob­wohl eine solche einseitig femini­stische Aus­rich­tung vielleicht kurz­fristig anregend wir­ken könnte, so könn­te länger­fristig nach Ab­bren­nen ei­nes Stroh­feuers ein Aschehau­fen übrig­blei­ben.

 

... führen beide

in Sack­gas­sen.

 

Weder rein militärische Traditionen, noch allein die Tra­di­tionen der Frie­dens- oder Frauen­bewegung dürf­ten deshalb für ein Dreiländer-Friedensmuseum auf Dauer tragfähig sein - in beiden Fällen wären zu viele Um­weltbezüge, zu viel "Welt" ausge­spart. Die daraus zu erwartenden Gefah­ren für das länger­fri­stige Über­leben eines solchen Museums las­sen solche einseiti­gen Kon­zepte als Entwick­lungs-Sack­gassen er­schei­nen. Das im folgende skizzierte Konzept sucht die Gefahren zu ver­meiden, indem es möglichst viele der we­sentli­chen Um­welt­be­reiche einbe­zieht, ohne auf kräfte­bün­delnde Kon­zentration zu ver­zich­ten. Die größ­te Fähig­keit, Störungen aus der Um­welt abzufedern, dürfte das Mu­seum durch Selbst­bezug er­reichen, wenn also seine politischen Grundsätze für die Mu­seum­spra­xis selbst gel­ten.

 

 

 

2.2.  Außenbezug: Univer­salität

 

 

Integrative Rolle

eines Friedensmuseums:

 

 

 

 

Krieg und Frieden beeinflussen nahezu alle Gesell­schafts- und Umweltbereiche. Folglich müßte ein Frie­densmuseum eine gewisse Universalität zeigen. Wenn eine Vielzahl von Um­weltbezü­gen im Pro­gramm eines Dreilän­der-Friedensmuseums postuliert wer­den, könnte das Mu­seum zumindest nebenbei eine inte­grative Rol­le gewinnen. Für ein über­le­bensfähiges, zu­kunft­ver­spre­chen­des Mu­seums­kon­zept müßte also gefordert wer­den:

 

Drei Länder mit ihren Traditionen ...

 

o   Beteiligung aller drei Länder mit ihren spezifi­schen Traditionen in Krieg und Frieden. Die Entspannung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist eine Chan­ce, die geschichtlichen Erfahrungen der Län­der gemeinsam durch das Medium "Museum" ins Be­wußtsein zu heben. Schon das müßte als Bei­trag zur Friedenssi­cherung wirken.

 

Militär

und Friedensbe­we­gung arbeiten zusammen

 

o   Zusammenarbeit von militärischer Tra­dition und Frie­densbewegung: Erst wenn die Friedens­bewe­gung dem Krieg etwas anderes bie­ten kann als die un­friedliche Parole "Krieg dem Krieg", ist sie mit sich selbst im Ein­klang. Ein tieferes Verständnis für die >Öko­logie des Krieges und der gemein­same Friedenswille könn­ten das Fun­dament bil­den für die Zu­sam­menarbeit zwi­schen militäri­scher Tra­dition und Frie­dens­bewe­gung.

 Schule

für zivile Ver­teidigung

 

     Konkret könnte dem Museum eine Schu­lungs- und Trai­ningsstätte für zivile Verteidigung ange­gliedert werden. Den Erpres­sungs­mitteln po­ten­tieller Usur­pa­to­ren - Tod, Fol­ter, Hunger und Kälte - wider­­ste­hen zu ler­nen - darin könn­ten sich mili­täri­sche Tra­di­tion und Frie­dens­bewe­gung tatsäch­lich be­geg­nen - auch wenn das für beide noch ungewohnt ist. Bei­de könn­ten dazu beitra­gen, Krieg, Frie­den, Wehr- und Ver­wei­ge­rungs­fähig­keit im Be­wußtsein der Be­völ­ke­rung tiefer als bisher zu veran­kern. Damit würde die Rolle des Mili­tärs zwar einerseits relati­viert, gleich­zeitig jedoch in tieferer Weise gewür­digt.

 

Integration

junger Radikaler

     Eine solche Orien­tierung könnte etwa auch den Anlaß bil­den für eine poli­tische Integration junger Radi­kaler, deren Ver­teu­felung je­den­falls unver­ein­bar ist mit den Grund­­­sätzen der Frie­densbewegung.

 

Hi­storische

und aktuelle Bezü­ge ...

 

o   Verbindung von hi­storischem und ak­tuel­lem Be­zug: Das Museum dürfte sich nicht nur histo­risch ver­ste­hen; es müßte ein lebendiger Teil­nehmer an der Dis­kussion um Krieg und Frieden sein. Hieraus folgt: Das Museum dürfte nicht nur als Mu­seum, sondern müßte gleich­zei­tig als In­stitut und Werk­statt, als Ta­gungs­zentrum und Begeg­nungs­stätte kon­zipiert wer­den.

 

 Frauen und Männer ...

 

o   Gleichberechtigte Beteiligung beider Geschlech­ter: Das Museumskonzept dürfte weder Männer- noch Frau­en­­do­mä­ne sein;  Die Beziehung beider Ge­schlech­­­ter zum Krieg, auch die Beziehung zwi­schen Kinder­zahl, Ressourcen und Krieg (vgl. Dießenbacher 1998), schließ­lich die soziale Rolle von Uni­form und anderen militäri­schen Sym­bolen für beide Geschlechter - im Bild gespro­chen, die Bezie­hung zwischen "Ares" und "Aphrodite" - sollten sich im Konzept abbil­den.

 

... Jung und Alt

werden einbezogen.

 

o   Gleichberechtigte Beteiligung von Jung und Alt: Wenn Krieg und Militär­wesen - unabhängig davon, wie sie ge­deu­tet werden - mensch­heitsbeglei­tende Phänomene sind, muß ein Kon­zept für das Frie­densmuseum Kin­der und Jugend ebenso ein­bezie­hen wie das Al­ter. Krieg und Frieden, Militär und Waffen haben für ver­schiedene Alters­stufen ver­schiede­ne Bedeu­tung; Gewöhnlich haben Kinder besonders unter Kriegen zu leiden; in etlichen Ländern werden schon Kinder als Soldaten "verheizt". Ein Friedens­mu­seum sollte des­halb unter ande­rem auch eine Lernstätte für Kinder, aber auch eine Erinnerungsstätte für alte Leute dar­stel­len.

 

Vernet­zung im größeren Zusammenhang: ...

 

o   Größere Zusammenhänge: Wenn für ein Friedens­mu­seum die Integra­tion in einen na­tio­nalen Rahmen frag­wür­dig ist - welche Möglichkei­ten der Inte­gra­tion in größe­re Zusam­men­hänge beste­hen dann? Nahe­lie­gend ist zu­nächst die Vernet­zung der Re­gionen - Bayern, Böh­men, Mühlviertel. Auch könnte die Ver­netzung der Nationen weiterführen, etwa im europäi­schen Rahmen. Das Mu­seum könn­te aber auch gese­hen wer­den als Ele­ment in einer Kette ent­spre­chen­der Einrich­tun­gen entlang des ehema­ligen "Ei­ser­nen Vor­hangs" - oder auch im Netz der Drei­länder­ecken der Welt über­haupt - grundsätzlich als "Frie­densre­gio­nen" gedeutet. Viel­leicht könnten gera­de manche selbstbewußte Bergvöl­ker, die um Dreilän­der­ec­ken woh­nen, eine vermit­teln­de Rolle zwischen ihren großen Nachbarn ge­win­nen?

 

... Anbindung an die

Ver­einten Na­tio­nen?

 

     Im nächsten Denk­schritt ergibt sich eine mögliche Anbin­dung an die Vereinten Na­tio­nen. Ein so ver­standenes Mu­seum wäre Teil eines Netzes von ent­spre­chen­den Friedensmuseen rings um die Welt, ähnlich wie Natur- und Natio­nal­parke Teil eines welt­um­span­nenden Net­zes von Biosphä­ren-Re­ser­va­ten sein kön­nen.

 

 

 

2.3.  Museumsdi­daktik: Selbst­bezug

 

 

Bestehende Sammlungen

als kostbare Ressource

 

 

 

 

In allen drei Ländern gibt es vorhandene Sammlungen und Mu­seen mit Waffen und Kriegsgerät - von der Vorge­schichte bis zur jüngsten Gegenwart. Das Bayerische Armee­mu­seum in Ingolstadt beispiels­weise umfaßt die Sammlungen von ent­sprechen­den Gegen­stän­den der Bayerischen Armee - einer Armee, die es seit etlichen Jahr­zehnten nicht mehr gibt. Deshalb ist der Bezug des Bayerischen Armee­museums zu einer le­ben­digen mili­täri­schen Tra­di­tion im we­sentli­chen ab­geris­sen; es steht in der Ge­fahr, sich einem Schloß­mu­seum an­zunä­hern. Ähnliches dürfte für manche Museen oder Samm­lungen in Öster­reich und der Tsche­chi­schen Re­pu­blik gel­ten. Wenn aber diese Sammlungen angekoppelt werden an ein Friedensmuseum, das von Militär und Friedensbewegung gleichzeitig getragen wird, dann müß­ten sie kostbare Ressourcen darstellen, ja in neuem Licht zur Geltung kommen.

 

Neue Standards

in der Museumsdidak­tik

 

Unabhängig von spe­ziellen Inhalten hat sich - im Zuge der Entfaltung techni­scher Me­dien eine moderne Mu­seums­didaktik entwi­kelt. Audio und Video, bis hin zu >Holo­grammtechnik und >Cyber­space, raffinier­te Mo­delle bis hin zu Simulationsspielen, bei denen die Besucher aktiv neue Bereiche des Wis­sens und Er­le­bens er­schlie­ßen - all das wird mehr und mehr zum Stan­dard in den ver­schiedensten Zweigen des Mu­seums­we­sens; Modelle werden leben­diger als die oft nur in Resten er­hal­tenen Origi­nale; die­se wandern mehr und mehr - auch zur Scho­nung vor Licht und feuch­tem Be­su­cher-Atem - in die "Dunkel­haft" der De­pots.

 

Erkenntnisse und ethi­sche Grundsätze

für das Museum selbst ernstnehmen

 

Über bestehende Bestände und aktuelle didaktische Möglichkeiten hinaus dürfte wirkliche Dynamik in der Museumsdidaktik dann möglich sein, wenn die gleichen Denkmuster, die für Völker, Länder und Na­tio­nen gel­ten, auch auf geistige Gebilde - Ideen, schließlich Kultur­güter, techni­sche Systeme und Museums­stücke als le­bende Systeme angewandt werden können, mit Stoff- und Energie-Umsatz und Ressourcen­kon­kurrenz zu an­deren lebenden Syste­men. Die notwen­di­ge Ausein­ander­set­zung um Mu­seumskonzepte und Mu­seums­di­daktik, schließlich die Bezie­hungen der Aktivi­täten und Exponate des Mu­seums untereinander bilden dann un­mittel­bare Modelle für Krieg und Frieden im Großen. Selbstbezug ist somit wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Er könnte sogar zu ">fraktaler" Selbstähn­lichkeit und damit hohen ästheti­schen Qualitäten füh­ren.

 

Auch Ausstellungs­stücke als lebende Systeme: Konflikt­be­wältigung als Modell

 

Wenn es im Großen mög­lich sein sollte, Frieden zu schaffen, dann müßte das erst recht möglich sein in Konkurrenzen und Symbiosen unter den lebendigen Einhei­ten im Museum. Wenn sich aber umgekehrt schon im Mu­seum selbst der "Krieg als Naturgesetz" her­aus­stellen sollte - dann müßte man aus einem sol­chen Modell lernen können, auch im Großen den Zwängen zu physischem Konfliktaustrag mit Existenzri­si­ko ähn­lich ins Auge zu schauen wie dem Tod - eine Heraus­forde­rung, die aus dem Konzept eines von militä­rischen Traditionen wie der Friedensbewegung getrage­nen Friedensmuseums nahezu zwingend er­wächst.

 

Selbstbezug

macht glaubwürdig

 

Ein solcher Selbst­be­zug im Museumskonzept müßte scheinbar Be­deu­tungsloses in Be­deutsa­mes, Rand­stän­diges in Zen­trales ver­wandeln können. Er müßte dem Museum so etwas wie ein "in­stitutionelles Be­wußtsein" ver­leihen können.

 

 

 

2.4.  Tod als gei­stiger Pol

 

 

Konzentration auf

ei­nen geistigen Pol ...

 

 

 

 

Der Bezug zu einer Reihe ganz verschie­denartiger Um­weltbe­reiche und auch zu sich selbst im Grund­konzept des Museums - solche Universalität birgt die Gefahr der Verzet­telung. Dieser Gefahr begegnet die kon­zeptio­nelle Kon­zen­tra­tion des Museums auf einen "gei­stigen Pol".

 

... den Tod.

 

Dieser Pol kann au­ßerhalb des Museums liegen, ja außerhalb des Lebens überhaupt. Wenn militäri­sche Tra­dition lehrt, Leben zu töten, um anderes Le­ben zu erhalten, wenn andererseits Friedens­bewegung lehrt, soweit wie möglich Töten zu ver­meiden, dann könnte ein Friedens­museum und damit verbunde­ne Ein­rich­tun­gen Ster­ben leh­ren. Der geistige Pol eines solchen Mu­seums könnte also letzt­lich der Tod sein. Die Orien­tierung auf diesen geistigen Pol müßte hin­rei­chen, um alle oben umris­senen Umweltbezü­ge und Ge­gensätze zu integrie­ren und der Verzet­te­lungsgefahr ent­gegen­zuwirken. Erst der Tod gibt dem Leben Ge­stalt.

 

 

 

Quellen

 

 

 

Dießenbacher, H.: Kriege der Zukunft.

Die Bevölkerungsexplosion gefährdet den Frieden.

             München, Wien: Hanser 1998

 

Schweitzer, A.: Kultur und Ethik.

             München: Beck 1926

 

Hondrich, K. O.: Lehrmeister Krieg.

             Reinbek: Rowohlt 1992

 

Wesley, J. P.: Eco­physics.

             Springfield (Illinois): Thomas 1974

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Begriffe - wie sie hier verwendet werden

 

 

 

Biozönose = Lebensgemeinschaft; Ge­samtheit der Lebewesen in einem >Öko­system

 

Blut und Boden = symbolische Formel für faschistische bzw. nazistische Ideolo­gie mit der Betonung von Gesichtspunk­ten von Rasse und Abstammung ("Blut") und Lebensraum ("Boden")

 

Cyberspace = (engl.) "kybernetischer Raum", durch elektronische Da­tenverar­beitung  erzeugter künst­licher Er­lebnis­raum; Vor­stu­fen: Bild­schirm­flip­per, Flug­simu­latoren)

 

Ethik = Lehre vom Gu­ten

 

fraktal = in immer gleicher oder ähnli­cher Weise bis ins Unendliche fein ver­ästelt

 

Hologramm = Bild, das dreidimen­sional betrachtbar ist

 

Infiltration = Einsickern von Materialien in einen Raum oder auch von Menschen in ein fremdes Territorium

 

Komplexität = Vielfalt unterschiedlicher Beziehungen in­ einem >System

 

Konflikt = Zusammenprall gegensätzlicher Interessen

 

Konkurrenz = das Beanspruchen der glei­chen >Ressource durch zwei oder mehre­re lebende Systeme.

 

naturalistischer Fehlschluß = Schluß vom Sein aufs Sollen; Versuch, ethische Werte aus Erkenntnissen abzuleiten. Weit­verbrei­tet; in vielen religiösen, philo­sophi­schen und politi­schen Denkgebäu­den kon­stituie­render Bestandteil.

 

Ökologie = Wissen­schaft von den Wech­selwir­kungen, insbe­sondere dem Stoff- und Energieaustausch le­bender Systeme mit ihrer Umwelt

 

Ökosystem = Wirkungs­gefüge (>System) aus Lebewesen, unbelebten natürlichen sowie techni­schen Bestandteilen, die un­tereinander und mit ihrer Umwelt in Wech­selwir­kung stehen, insbesondere Energie oder Stoffe aus­tau­schen.

 

physisch = körperlich, stofflich

 

Ressourcen = Energie, Rohstoffe, Boden und andere Grundlagen für das Leben eines leben­den Systems, insbeson­dere menschlicher Gesellschaften.

 

System = Gesamtheit von Elementen, die untereinander, bei offenen Systemen auch mit ihrer Umwelt in Beziehung ste­hen.

 

Territorium = Lebens­raum einer Gruppe von Lebewesen